Merkmale einer Mangelbeziehung

Merkmale einer MangelbeziehungIn einer Mangelbeziehung sind beide Partner hochgradig bedürftig und machen ihr eigenes Glück ihre Grundstimmung, ihr komplettes Dasein vom anderen abhängig. Nur selten werden Hobbies ohne den Partner ausgeübt, jeder Ausflug, jedes Event wird gemeinsam durchgeführt. Das Zusammen-Erleben wird als unabdinglich eingestuft. Es entstehen oft symbiotische Verhaltensweisen- man isst dasselbe, man trägt dieselbe Kleidung (z.B. ähnliche Jacken, ähnliche Hosen beim Wandern usw.), man liebt dieselben Sendungen und liest gleichen Bücher, sogar die politische Grundhaltung und das Weltbild sind identisch. Das Dasein des anderen wird oft als selbstverständlich betrachtet. Man ist aufeinander eingestimmt auf allen Ebenen des Lebens. Eine solche Beziehung wird von außen oft als absolut harmonisch und erstrebenswert bewertet.

Tatsächlich verbirgt sich dahinter jedoch eine ausgeprägte Abhängigkeit und diese kann zu einem massiven Problem erwachsen, wenn a) einer der Partner den Wunsch nach einer Veränderung hat (Wechsel der Bewusstseinsebene) oder b) der Partner plötzlich wegfällt durch Trennung oder Tod. Der auf diese Weise verlassene Partner fällt möglicherweise in ein tiefes Loch und ist aus der unerwarteten Haltlosigkeit der neuen Situation kaum noch überlebensfähig, entwickelt eine schwere Depression und ist nicht mehr in der Lage, am sozialen Leben teilzuhaben.

Wenn Du Dich in den Schilderungen wiedererkennst, dann solltest Du einen Weg suchen, die gegenseitige Abhängigkeit sukzessive ein wenig zu minimieren. So wirst Du nicht nur in beiden geschilderten Szenarien (a und b) besser zurecht kommen, sondern Eure Beziehung erfährt möglicherweise nochmal eine ganz neue Lebendigkeit.

Und wenn Du keine Idee hast, wie Du das anstellen kannst, ohne Deine Beziehung zu riskieren oder Deinen Partner zu verletzen, dann unterstütze ich Dich gern. Nutze einfach das Kontaktformular und buche Dir Dein kostenloses Erstgespräch.

Meine – vielleicht für manchen ein wenig provokativen – Gedanken dazu:

Was hat das mit Liebe zu tun, wenn ich dem Partner das Versprechen abnehme, sich auf ewig an mich zu binden?

In dem meisten Ehen bremsen sich die Partner gegenseitig aus, passen sich an, verzichten dem anderen zuliebe. Darunter entstehen sehr oft Mangelbedürfnisse, die wiederum irgendwann zu einer Scheidung führen. Würde ich wirklich lieben, sollte ich daran interessiert sein, dass sich mein Partner entwickelt, das er wächst und weitestgehend frei ist in seinen Entscheidungen.

Eine  „offenen Ehe“, in der jeder seinen Leidenschaften nachgehen darf und der Ehe-Mann/die Ehe-Frau das tolerieren, ist eine Alternative. Aber dann kann man es auch gleich sein lassen.

Hochzeit= teuer. Scheidung= noch teurer.

Was wir im Grunde genommen mit einer Heirat wirklich erreichen wollen ist maximale Sicherheit.

Wir wollen es schwerer machen, sich zu trennen. Und der Partnerschaft sicher sein. Um eine von unseren vielen Ängsten vorzubeugen– nämlich der,  ungeliebt, nicht in Bindung zu sein.

Aber hier unterliegen wir grundsätzlich einer Illusion- denn diese Sicherheit gibt es nicht! Weder in einer Partnerschaft noch irgendwo sonst in Deinem Leben! Schon im nächsten Augenblick kann ALLES anders sein.

Wäre das hier nicht die bessere Alternative?:

Lerne anzunehmen und Dir selbst zu vertrauen.  Akzeptiere, dass alles ständig im Wandel ist, egal, in welchem Lebensbereich. Gehe mit den Veränderungen in Deinem Leben und akzeptiere auch, dass sich die Mitreisenden im Zug Deines Lebens ändern. Einige steigen ein und irgendwann wieder aus- dafür kommen neue hinzu.

Lerne, loszulassen. Ohne Gram, ohne Bitterkeit. Immer mit einem dankbaren Blick auf  die guten Zeiten. Wenn Du das in den Fokus Deines Denkens rückst, kannst Du deutlich schmerzfreier jede Trennung überwinden. Wenn Du Deinen Partner wirklich von Herzen liebst, dann müsstest Du ihm auch eine Trennung verzeihen oder einen Seitensprung- denn der geschieht meistens nicht, um Dich zu ärgern. Sondern aus einem unerfüllten Bedürfnis und einer gespürten Enge heraus.

Lass mich gern wissen, wenn Du ganz anders darüber denkst.